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Vertrauen schenken

Was ich an unserer deutschen Sprache so sehr liebe, ist ihre Direktheit. Sie hat für uns so oft ganz einfache, aber klare Botschaften. Leider haben wir heutzutage oftmals verlernt oder vergessen, sie zu hören, zu verstehen und zu deuten. Die Aussage „Vertrauen schenken“ zum Beispiel ist sehr klar, weise und so wertvoll. Der Zusammenhang, in dem wir sie aber meistens verwenden, hat so gar nichts mehr mit der ursprünglichen Wahrheit in dieser Aussage zu tun.

Fast jeder von uns ist – und das schon seit vielen Generationen – in dem Glauben aufgewachsen, dass Vertrauen etwas ist, das zuerst mal „verdient“ werden muss. Entweder indem wir uns so verhalten, dass wir uns für andere „vertrauens – würdig“ erweisen, oder umgekehrt, unser Gegenüber muss sich unser Vertrauen erstmal „verdienen“. Sich also für uns als „würdig“ erweisen, bevor wir ihm/ihr vertrauen (können). Dieser Glaube und diese Sicht auf Vertrauen ist durchaus verständlich, lernen wir doch schon sehr früh in unserem Leben eine ganz andere Definition, was so allgemein unter „Vertrauen“ verstanden wird. Zum besseren Verständnis hier ein einfaches Beispiel: fast jedes Kind hat schon mal die Frage von seinen Eltern gehört: „Kann ich Dir auch vertrauen?“ Sie stellen sie meist im Zusammenhang mit Situationen, in denen sie vermeintlich keine Kontrolle (mehr) über diese Situation haben. In der sie sich Sorgen über etwas machen, das passieren KÖNNTE. Was diese Frage deswegen in Wahrheit „übersetzt“ bedeutet ist „bist Du auch folgsam und brav, denkst an alles, was ich/wir Dir über die Gefahren des Lebens beigebracht haben und tust, was Ich/wir von Dir erwarte(n)?“ Da in dieser Frage außerdem unterschwellig sehr oft auch noch die Energie von „ein schlechtes Gewissen machen“ mitschwingt, werden wir natürlich schon früh darum bemüht sein, uns dieses „Vertrauen“ auch „zu verdienen“. Denn das Gefühl eines „schlechten Gewissens“ ist ausgesprochen unangenehm und darum auch sehr schwer für uns auszuhalten. Außerdem möchten wir mit diesem „Beweis“ immer auch „vorbauen“, Teile unserer individuellen Freiheit zu behalten, um diese in Zukunft wenigstens ein Stück weit ausleben zu können. Später, wenn wir erwachsen sind, wird dieselbe Frage übrigens auch gerne mal in Paarbeziehungen in Zusammenhang mit Eifersuchtsthemen wieder eingesetzt…

Wenn wir uns das Thema also mal ehrlich von den verschiedenen Seiten aus betrachten, „spielen“ auch wir (meist unbewusst, aus unseren Ängsten heraus)) bei unserem Gegenüber schon mal mit diesen Gefühlen, um unsere eigenen Ängste nicht fühlen oder anschauen zu müssen. Eben ganz so, wie wir es schon früh gelernt und vorgelebt bekommen haben. Ein altes Spiel geht damit also immer wieder in eine neue Runde. In abgewandelten Versionen zwar, aber trotzdem wieder einfach nur die Wiederholung von alten Spielregeln. Und aus diesem Grund auch immer mit dem mehr oder weniger gleichen Ergebnis.

Dabei sind unsere Grundbedingungen, am Tag, an dem wir diese schöne Erde betreten, noch ganz andere. Wenn wir hier ankommen sind wir noch voller Vertrauen. Wir kennen die Regeln dieser zwischenmenschlichen „Spiele“ aus individuellen Ängsten und den daraus resultierenden Manipulationen noch nicht. Wir sind ganz und gar im Vertrauen darauf, dass wir hier, an diesem Ort, in den wir hinein geboren wurden, geliebt, beschützt, ernährt und versorgt werden. Aber jeder weiß, dass es in Wahrheit oft ganz anders ist. Dass Kinder vieler Generationen dieses mitgebrachte und geschenkte Vertrauen in ihren Familien und dem gesellschaftlichen Umfeld sehr oft ziemlich „teuer bezahlt“ haben.

Je nach Generation, gesellschaftlichen Normen und individueller Umgebung waren und sind Eltern und Umfeld häufig nicht in der Lage, dieses geschenkte Vertrauen zu erkennen, es wertzuschätzen, zu pflegen und zu erwidern. Auch hier ein kleines Beispiel: wie oft gibt es auch heute noch die Meinung, dass Kinder einem etwas – wie man hier bei uns im Schwabenland sagt – „zum Bossen“ tun? Frei übersetzt bedeutet das „etwas mutwillig oder böswillig zu tun, in der bewussten Absicht den anderen zu ärgern und/oder zu verletzen“. Welch ein Irrglaube! Ganz allgemein, aber ganz besonders bei Kindern. Es wird ihnen dabei unterstellt, absichtlich und böswillig zu sein, etwa wenn sie nicht einschlafen, nur weil sie nicht zur selben Zeit müde sind, in der es der Zeitplan in der Familie vorsieht. Oder wenn sie etwas nicht mögen und deswegen nicht essen. Wenn sie quengeln oder weinen, weil sie gerne Gesellschaft oder Trost hätten und deswegen von einem Elternteil auf den Arm genommen werden möchten. Wenn sie in einem dunklen Zimmer weinen, weil sie Angst haben, sofort aber wieder lachen, wenn jemand zu ihnen ins Zimmer kommt. Es gibt unzählige solcher Situationen. Ich glaube jeder von uns kennt diese und viele andere Beispiele. Die Art und Weise, wie der Unmut, den Eltern dann über ein solches „Fehlverhalten“ ausdrücken, kann dabei sehr unterschiedlich ausfallen. Gemeinsam ist aber allen eines: sie sind jedes Mal ein direkter Angriff auf das Urvertrauen des Kindes.

Ganz egal, ob wir als Kind nun verbale, seelische, emotionale, körperliche oder sexuelle Übergriffe und „Maßregelungen“ erfahren haben, es war jedes einzelne Mal ein grober Einschnitt in den Vorschuss unseres ursprünglich mitgebrachten Vertrauens. Und aus diesen „Einschnitten“ formten sich dann nach und nach unsere ganz eigenen, persönlichen Überzeugungen, Glaubensmuster und Vorstellungen vom „Preis für Vertrauen“. Von der Idee sich „Vertrauen erstmal verdienen zu müssen“. Um unser eigenes Überleben in der Familie zu sichern, VERLERNEN wir also bereits im Laufe unserer Kindheit das Allerwichtigste in Bezug auf Vertrauen: dass es in Wahrheit NICHTS ist, was „verdient“ oder „erarbeitet“ werden kann. Das Vertrauen in Wahrheit nichts ist, das einen individuellen Preis hat. Sondern ein Geschenk ist!

Um uns selbst aus diesem ungesunden Spiel aus Manipulation und Verletzung wieder heraus zu nehmen, stellt sich also die Frage „wie können wir wieder zurück zu diesem in uns allen von Geburt an mit in die Wiege gelegten Umgang mit Vertrauen finden?“ Dazu wollen wir uns im Kern erst einmal anschauen, WEM GENAU wir da in Wahrheit eigentlich misstrauen. Und ganz schnell stellen wir fest, dass es dabei nicht um etwas oder jemanden außerhalb von uns geht. Sondern dass es darum geht, dass wir in diesem „Spiel“ verlernt haben uns selbst zu vertrauen. Wir glauben nicht mehr unterscheiden zu können wem wir „gefahrlos“ unser Vertrauen schenken können und wem nicht. Angesichts dessen, dass die ersten Personen, die mit diesem Vertrauensbonus häufig sehr unbewusst und unbedacht umgegangen sind, unsere Eltern waren, ist diese Schlussfolgerung nur verständlich. Es sind schließlich die Menschen, bei denen wir „blind“ vorausgesetzt haben, dass sie uns bedingungslos lieben und unter deren Schutz wir uns gefahrlos und selbständig in unsere ganz individuellen Stärken und Talente hinein entwickeln dürfen.

Es ist mir sehr wichtig zu betonen, dass es mir nicht darum geht irgendjemanden anzuklagen oder die „Schuld“ zuzuschieben. Mir geht es darum wieder daran zu erinnern, dass dieses Ur-Vertrauen in jedem einzelnen von uns von Anfang an angelegt ist. Ja, es ist wahr, sehr oft liegt es vergraben unter vielen schmerzhaften und schwierigen Erfahrungen. Unter zahllosen Vertrauensbrüchen und Enttäuschungen. ABER ES IST TROTZDEM DA! IMMER! Und es wartet sehnsüchtig darauf, von uns wiederentdeckt und integriert zu werden. Wir brauchen also in Wahrheit niemanden außerhalb von uns, der sich verändern, anders verhalten, uns zuliebe „verbiegen“ muss, um wieder Vertrauen lernen zu können. Wir müssen nicht auf DIE Situation oder DEN Menschen „da draußen“ warten, der uns „rettet“. Der uns (stellvertretend und ausgleichend für alle alten Verletzungen und Enttäuschungen) wieder „beweist“, dass er unser Vertrauen verdient hat. (…und das Karussell beginnt von neuem…) Nein, wir haben bereits alles in uns, was wir brauchen. Und das ist doch wahrlich eine gute Nachricht! 😊

Tief in uns ist diese Wahrheit angelegt. Und sobald wir aufhören den „Helden, Prinzen, Ritter, Befreier, Erlöser…“ außerhalb von uns zu suchen und stattdessen wieder anfangen, in Kontakt mit uns selbst zu treten, bemerken wir ganz schnell etwas ganz Erstaunliches: dass wir instinktiv IMMER, und zwar in Bruchteilen von Sekunden spüren, ob etwas für uns „stimmig“ oder „nicht stimmig“ ist. WIR WISSEN ES EINFACH! Wir haben nur verlernt dieser inneren Stimme in uns zuzuhören. Und was noch viel entscheidender ist, ihr auch ZU VERTRAUEN! Unsere Erziehung, unsere Verletzungen und Enttäuschungen haben uns gelehrt, dass es keine gute Idee ist zu vertrauen. Dass wir uns stattdessen schützen müssen, weil es viel mehr geschätzt und belohnt wird, wenn wir das machen, was von uns erwartet und verlangt wird. Das haben wir verinnerlicht, zig 1.000fach geübt und perfektioniert. Und genau DARUNTER liegt sie, unsere eigene Weisheit, der Schlüssel zurück in unser Ur-Vertrauen und unsere individuelle Freiheit.

Unser Verstand ist der Sicherheitsbeauftragte in unserem Leben. Diesen Job nimmt er verdammt ernst, und das ist auch gut so. Aber genau deswegen ist er auch immer ganz schnell dabei, Gefühle wie „nicht stimmig“ mit vermeintlich „viel sichereren“ Beispielen, Abgleichen und „Fakten“ wegzureden. Übrigens immer im Bezug zur Vergangenheit, denn auf etwas anderes hat er keinen Zugriff. „Nicht stimmig“ wird in unserer Gesellschaft meist als eigenständiges, nicht durch Fakten belegtes Argument (noch) nicht anerkannt. Deswegen bedeutet das dann häufig Widerstand, evtl. Verurteilung oder gar Ausgrenzung. Um uns davor zu bewahren, hilft uns unser Verstand gewissenhaft und routiniert dabei, dieses Gefühl zur Seite zu schieben, sobald es sich meldet. Und besonders eifrig immer dann, wenn uns selbst dieses Gefühl als Antwort aus irgendwelchen „rationalen“ Gründen nicht gefällt. Zum Beispiel wenn wir mit unserer „aus dem Bauch heraus“ getroffenen Entscheidung „gegen den Strom“ schwimmen würden, damit „anecken“ könnten…

Wieder ein paar Beispiele aus dem Leben? Bitte schön:

  • Ich spüre zwar, dass mit diesem Chef irgendetwas nicht stimmt, bin aber noch völlig überwältigt davon, dass ich überhaupt zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurde und möchte diesen gut bezahlten, vermeintlichen „Traumjob“ unbedingt haben? Mein Verstand wird gewissenhaft dabei sein, mich mit allen Regeln der Kunst darin zu unterstützen, dieses „komische“ Gefühl in mir wegzuargumentieren.

  • Ich spüre, dass sich mein Partner schon eine Weile irgendwie „seltsam“ verhält, möchte aber nicht weiter darüber nachdenken, was mit unseren gemeinsamen Kindern und dem Haus passiert, wenn sich meine Angst bestätigt und er wirklich eine Affäre hat? Mein Verstand wird ALLES geben, jeden noch so schlüssigen anderen Grund für sein Verhalten zu finden, der mich beruhigen soll. Was eine Zeitlang mit Sicherheit auch der Fall sein wird. (aber versprochen, die Abstände werden immer kürzer werden, in denen das funktioniert)
  • Ich träume schon lange davon mir eine Eigentumswohnung zu kaufen und weiß, dass ich für die Finanzierung unbedingt die Höhe meines jetzigen Gehaltes brauche, um dadurch nicht in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten. Beim Termin mit der Bank habe ich auf einmal das „komische“ Gefühl, dass es gerade vielleicht doch keine so gute Zeit ist, weil die Umbrüche in der Firma, in der ich arbeite im Moment sehr gravierend sind und die Finanzierung darum alles andere als sicher ist. Aber wie sieht das denn aus, wenn ich jetzt einen Rückzieher mache? Was denken denn die bei der Bank, meine Freunde, meine Familie? Möchte ich das aushalten und argumentieren müssen? Mein Verstand wird sich dabei überschlagen, mir alles an Argumenten zu liefern, um meine Bedenken zu „zerstreuen“.

Alle Entscheidungen in diesen Beispielen werden nicht aus einem sicheren inneren Wissen heraus getroffen. Und ganz sicher nicht aus dem Vertrauen in mich selbst. Stattdessen unbewusst, mit dem Blick nach außen und dem „wie gefällig“, wie „passend“, wie „kompatibel“ ich in den Augen der anderen bin. Ich bin ganz sicher, jeder von uns kennt unzählige andere davon. Auch ganz kleine Momente, in denen wir uns – wider unseres EIGENTLICH besseren inneren Wissens – für den äußeren Schein, für „die Sicherheit“, für den vermeintlich „bequemeren ‚Weg“ entschieden haben. Diese Momente, von denen wir hinterher sehr oft sagen „eigentlich hab ich es gleich gespürt, dass da was nicht stimmt“… Unser innerer Motor ist auch hier all den unangenehmen Gefühlen, die wir aus unserer Kindheit kennen, aus dem Weg zu gehen. Und da diese Gefühle schon so alt sind, haben wir unseren Verstand in Vollendung darauf trainiert und konditioniert, uns zu helfen daran vorbei zu navigieren. Er nimmt seinen Job als unser Sicherheitsbeauftragter wirklich sehr ernst, deswegen wird er uns auch IMMER auf diesem Weg unterstützen. Und es wird sich deswegen für uns oft auch noch vertraut, „richtig“ und vollkommen normal anfühlen. Aber es wird uns immer abhängig von der Reaktion anderer, nicht glücklich und mit der Zeit auch krank machen. Und zwar genau so lange, bis wir anfangen WIRKLICH ehrlich mit uns selbst zu sein. Und unserem Verstand durch die Veränderung unseres Blickwinkels auf bekannte Situationen, einen neuen Auftrag erteilen.

Das klingt schwieriger als es ist. Denn in Wahrheit verschenken wir in anderen Bereichen ständig großzügig unser Vertrauen, jeden Tag in den unterschiedlichsten Situationen. Und zwar ohne dass wir überhaupt großartig darüber nachdenken. Daran können wir sehen, dass wir diese Fähigkeit nie wirklich verloren haben, dass sie einfach nur in diversen Bereichen von negativen Erfahrungen überdeckt wurde. Also lohnt es sich, doch einmal zu überprüfen, in welchen Situationen in unserem Leben wir ganz selbstverständlich Vertrauen „verschenken“. Zum Beispiel bei unseren Talenten, bei allen Dingen die uns leichtfallen. Oder wenn wir kreativ sind. Auch beim kochen oder backen. Jeder Mensch, der in der Landwirtschaft arbeitet, einen Balkon oder Garten hat, schenkt ständig sein Vertrauen. Es gibt ein afrikanisches Sprichwort das übersetzt ungefähr bedeutet „Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“. Jeder weiß, was damit gemeint ist. Niemand würde auf die Idee kommen immer wieder die Erde aufzubuddeln, um bei den Samen nachzuschauen, ob sie auch wirklich keimen und wachsen. Wir säen die Samen in die Erde oder setzen Stecklinge ein, gießen alles und dann schenken wir unser Vertrauen. Und nach einer bestimmten Zeit „ernten“ wir das Ergebnis aus den „Zutaten“ Samen, Erde, Sonne, Wasser und Vertrauen. Es ist also im Grunde überhaupt nicht schwer. Also, was ist es bei Dir? Wo gibst Du Deine „Zutaten“ dazu und schenkst ganz selbstverständlich Dein Vertrauen? Genau dort ist Dein Ansatz um diese „Selbstverständlichkeit“ auch wieder in andere Bereiche Deines Lebens zu übertragen und dann zu üben.

Für mich ist eine der wunderbarsten Erzählungen zum Thema Vertrauen schenken „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende. Jeder, der sie nicht kennt, dem empfehle ich von Herzen einmal das Buch zu lesen oder auch den wirklich sehr schön gemachten Film anzuschauen. Diese Geschichte veranschaulicht sehr eindrucksvoll, um was es bei „Vertrauen schenken“ im Grunde geht. Es geht nicht darum, erstmal die Angst „zu überwinden“ um sich dann erst auf den Weg zu machen. Wir werden niemals ganz frei von Angst sein. Sobald wir das verstehen, akzeptieren und für uns annehmen können, ist die größte Wegstrecke bereits geschafft. Denn sie ist ein wichtiger Anteil in uns, der uns davor bewahren soll, uns „kopflos“ in tödliche Gefahren zu begeben. Sie hat also durchaus ihre Daseinsberechtigung und einen wichtigen Sinn in unserem Leben.

Wenn der kleine Held Atréju, sich in der unendlichen Geschichte aufgemacht hat, die „kindliche Königin“ (sie repräsentiert für mich übrigens unser inneres Kind, die leichte, spielerische Seite in uns) vor dem sicheren Tod und dem Untergang ihres Reiches Phantasien (das für mich ein schönes und friedliches Leben zum Wohle von allen, die darin leben, repräsentiert) zu bewahren, dann denkt er nicht ewig nach und wartet nicht erstmal darauf, bis er keine Angst mehr hat. Nein, er nimmt seine Angst an die eine und seinen Mut an die andere Hand und – in seiner Mitte gestärkt in diesem inneren Ausgleich – macht er sich auf den Weg. Bedroht werden die Königin, ihr Reich und alle, die darin leben übrigens von „dem großen Nichts“. (was für mich den inneren Zustand vieler Menschen und „Errungenschaften“ der heutigen Zeit repräsentiert) Veröffentlicht wurde das Buch 1979, der Film stammt aus dem Jahr 1984, aber die Themen die in der Geschichte angegangen werden, sind aktueller denn je. Atréju zeigt uns darin auf sehr eindrückliche Weise, wie es geht, dieses mitgebrachte, kindliche Vertrauen. Und auch wenn er auf seinem Weg ab und zu vor lauter Angst die Augen schließt, bevor er losrennt, er geht weiter, TROTZ und mit seiner Angst.

Beim Vertrauen schenken geht es also in allererster Linie um eine Rückerinnerung an uns selbst. An das, was immer schon in uns angelegt war und bis heute da ist. Es geht darum, dass wir unseren freien Willen mitbekommen haben, um eine Entscheidung zu treffen in unserem Leben. Und zwar jeden einzelnen Tag. Wohin wollen wir gehen? Worauf wollen wir unsere Aufmerksamkeit richten? Wollen wir wieder zurück ins Vertrauen, in unsere Träume und Wünsche? In den ursprünglichen Sinn unseres Daseins? Selbst dann, wenn uns oder unserem Umfeld das auch noch so utopisch erscheint? Oder schauen wir weiterhin wie hypnotisiert in unsere Angstthemen und lassen uns von ihnen lähmen und steuern? Möchten wir uns dafür entscheiden, unsere Angst an die eine und unseren Mut an die andere Hand zu nehmen und uns wieder in Richtung unserer kindlichen Leichtigkeit, unserer Träume und Wünsche auf den Weg zu machen? Oder entscheiden wir uns dafür weiterhin in dem (erwachsenen) „großen Nichts“ unserer Routinen aus Zweifel, Misstrauen und Angst zu bleiben und von ihm immer mehr und mehr verschlungen zu werden? Wir haben die Wahl. Und zwar jeden Tag neu!

Unser Ur-Vertrauen ist ein Geschenk, das wir von Beginn unseres Lebens an mitbekommen haben. Das ist der Grund können, warum wir Vertrauen auch nur weiter schenken können. Zuallererst mal wieder an uns selbst. Wenn wir uns für diesen Schritt entscheiden, fügt sich alles andere mit der Zeit von ganz alleine. Dies ist das Versprechen des Lebens.

Ich wünsche Dir von Herzen eine kindlich schöne Heldenreise! 😊

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